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Mauerkind
 

Rückkehr in eine Berliner Kindheit

Westfalenspiegel, Ausgabe 06/2021

Rezension: Volker Jakob

Mit wachsendem Alter bekommt die eigene Kindheit eine andere, eine neue Wertigkeit. Eine Wertigkeit, die aus Erinnerungen

gespeist wird und immer auch gleichnishafte Erkenntnisse vermittelt.

Die Autorin dieser schmalen Neuerscheinung blickt zurück auf fünf ereignisreiche Jahre, die sie als kleines Mädchen während des Kalten Krieges in der damals geteilten Stadt Berlin verbrachte. Petra Fietzek, in Frankfurt geboren und heute in Coesfeld zu Hause, ist vor allem mit Kinder- und Jugendbüchern bekannt geworden. Hier nennt sie ihr „alter ego“ Helene und berichtet in der dritten Person von sich und ihren alltäglichen Erlebnissen und Beobachtungen, kleinen und großen, in der seit 1961 ummauerten Stadt.

Aus der Kinderperspektive lernt der Leser die merkwürdige Welt der „Insulaner“ und der Erwachsenen in Episoden kennen,

wobei immer ein wenig Verlorenheit mitschwingt. Die Autorin trifft einen sehr schönen Ton, nie laut, nie vorlaut, aber immer schnörkellos.

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